Kastration von Hunden

rettet Leben

Ein Plädoyer für verantwortungsbewusste Tiermedizin

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In den vergangenen 12 Monaten haben wir drei Hündinnen mit einer schweren Gebärmutterentzündung behandelt: Husky-Hündin Luna, Labrador-Hündin Maze und Labrador-Hündin Coco. Alle drei wären ohne Kastration verstorben. Bei ihnen war die Erkrankung ein Zufallsbefund während der Operation. Zudem haben wir zwei weitere Fälle tragisch verloren: Hund Franzi und Katze Shady, beide mit Mammatumoren.

Diese Entwicklungen sind alarmierend, insbesondere da einige Tierärzte von einer Kastration abraten und stattdessen alternative Methoden wie Hormonchips oder intravaginale Spiralen empfehlen. Letztere erhöhen nachweislich das Risiko für Mammatumore.

Rechtliche Hürden und Fehlinformationen

Ein Beispiel für diese Problematik ist die Geschichte von Labrador-Hündin Coco. Die Tierärztin der Pflegestelle sollte die Labrador Hündin Coco kastrieren, jedoch erzählte die Tierärztin unserer Pflegestelle, dass eine Kastration lt. dem Tierschutzgesetz verboten sei und sie Coco nicht kastrieren könne.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich im Kreis Erding: Ein Hundebesitzer kontaktierte uns verzweifelt, weil sein Tierarzt sich weigerte, seinen Hund zu kastrieren. Mit einem Auszug aus dem Tierschutzgesetz konnte er dann doch noch einen Termin bei unserer Tierärztin erhalten. 

Was sagt das Tierschutzgesetz wirklich?

Laut § 6 Tierschutzgesetz ist das Amputieren von Körperteilen oder die Entfernung von Organen grundsätzlich verboten. Doch es gibt Ausnahmen:

„Zur Verhinderung unkontrollierter Fortpflanzung oder – soweit tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen – zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres, kann eine Unfruchtbarmachung vorgenommen werden.“

Diese Regelung macht Sinn, um unnötige Operationen wie das Kupieren von Ohren oder Ruten zu verhindern. Doch wenn Tiere nicht kastriert werden, drohen schwerwiegende gesundheitliche Probleme, unkontrollierte Vermehrung und zunehmendes Tierleid, wie es bei verwilderten Bauernhofkatzen oft zu beobachten ist.

Wissenschaftliche Erkenntnisse: Vorteile der Kastration

Laut einer Studie der Tierklinik Hofheim sind Mammatumore eine der häufigsten Tumorarten bei Hündinnen, wobei 40-60% der Tumoren bösartig sind. Der Zeitpunkt der Kastration spielt eine entscheidende Rolle:

  • Erfolgt die Kastration vor der ersten Läufigkeit, wird das Risiko für Mammatumore fast komplett eliminiert.

  • Erfolgt sie zwischen der ersten und zweiten Läufigkeit, sinkt das Risiko um 92%.

Eine Studie der Universität Zürich aus dem Jahr 2010 ergänzt diese Erkenntnisse:

  • Kastrierte Hündinnen entwickeln keine Ovarerkrankungen wie Zysten oder Tumoren.

  • Jede vierte unkastrierte Hündin erkrankt vor dem 10. Lebensjahr an einer Pyometra (Gebärmutterentzündung).

  • Bis zu 25% der unkastrierten Hündinnen entwickeln Mammatumore, von denen 20-50% bösartig sind.

  • Progestinbehandlungen (z. B. intravaginale Spiralen) erhöhen das Risiko für Mammatumore.

Wirtschaftliche Interessen vs. Tiergesundheit

Hormonchips für Rüden und Spiralen für Hündinnen sind profitabel, da sie regelmäßig erneuert werden müssen. Eine einmalige Kastration hingegen ist ein langfristiger Eingriff und bringt weniger wiederkehrende Einnahmen für Tierärzte und Pharmaunternehmen. Doch das Wohl der Tiere sollte an erster Stelle stehen.

Kastrationsaktionen auf Bauernhöfen – Ihre Unterstützung ist gefragt!

Bitte unterstützt uns

Im Februar starten wir wieder unsere Kastrationsaktionen auf Bauernhöfen. Aktuell betreuen wir drei Höfe, wo am 04.02. und 09.02. das Einfangen der Tiere geplant ist. Diese Aktionen sind dringend notwendig, da Katzen bereits mit 5-6 Monaten geschlechtsreif werden und bis zu drei Würfe pro Jahr bekommen können. Ohne Kastration droht eine unkontrollierte Population und großes Tierleid. Ihre Spende kann helfen! Viele dieser Tiere leiden unter Verletzungen, Revierkämpfen und Krankheiten. Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende, damit wir weiterhin helfen können.

Unsere Empfehlung

Die Kastration ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge bei Haustieren. Sie reduziert das Risiko schwerer Erkrankungen, verhindert unkontrollierte Vermehrung und trägt zu einer besseren Lebensqualität bei. Lassen Sie sich nicht durch Fehlinformationen verunsichern – handeln Sie im Interesse Ihres Tieres!