Straßenkatzen

in und um München

Straßenkatzen in München

In verschiedenen Stadtteilen in München wie Hasenbergl oder Neuperlach beobachten wir eine besorgniserregende Zunahme von Straßenkatzen – und das in einer der wohlhabendsten Städte Deutschlands. Doch wie kommt es dazu? Einer der Hauptgründe ist die wachsende Zahl von Hobbyzüchtern, die Katzen aus finanziellen Gründen privat züchten und über Online-Plattformen wie eBay Kleinanzeigen verkaufen. Diese völlig verängstigten Katzen werden an neue Besitzer ohne Gesundheitsfürsorge, Impfung oder Vorkontrollen und meist viel zu früh von der Mutter getrennt, verkauft.

Diejenigen Katzen, die nicht verkauft werden, vermehren sich in München unkontrolliert. Eine einzige Katze kann i.d.R. zwei Mal im Jahr bis zu sieben Junge bekommen – das führt zu einer exponentiellen Zunahme der Population.

Die Problematik der Hobbyzucht

Hobbyzüchter agieren häufig ohne die notwendigen Kenntnisse und Ressourcen, um eine verantwortungsvolle Zucht zu gewährleisten. Die Katzen werden meist nicht kastriert oder tierärztlich adäquat versorgt, was zu einer unkontrollierten Vermehrung führt. Nicht vermittelte Tiere werden ausgesetzt und tragen so zur wachsenden Population von Straßenkatzen bei. Geschätzt lebten in Deutschland im Jahr 2022 15,7 Millionen Katzen, davon 2,6 Millionen in Bayern. (Quelle: Trauriges Leben auf der Straße)

Gesundheitliche und soziale Folgen

Die auf der Straße lebenden Katzen sind häufig unterernährt und leiden an verschiedenen Krankheiten. Ohne regelmäßige tierärztliche Versorgung breiten sich Infektionen wie Katzenschnupfen schnell aus. Zudem fehlt es diesen Tieren an Sozialisation, was sie scheu und misstrauisch gegenüber Menschen macht. Tierschutzvereine wie die Tierhilfe Fünfseenland e.V. führen regelmäßig im Großraum München regelmäßige Kastrationsaktionen durch, um die Population zu kontrollieren.

Was können wir tun?

Als verantwortungsbewusste Tierliebhaber können wir aktiv dazu beitragen, das Leid der Straßenkatzen in und um München zu verringern und ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen:

Verständnis/Wissen, dass es überhaupt in München Straßenkatzen gibt und die Katzen nicht immer Besitzer haben

Vermeide den Kauf von Katzen über Plattformen, die keine Transparenz über die Herkunft und Gesundheit der Tiere bieten und mit viel zu niedrigen Preisen z.B. für Rassetiere werben. Diese Tiere werden den Müttern häufig viel zu früh entrissen, sind meist nicht tierärztlich betreut und versorgt.

Tiere aus seriösen Tierschutzorganisationen sind geimpft, tierärztlich versorgt und werden nur an verantwortungsvolle Halter vermittelt, wodurch Sie nicht nur einem Tier in Not helfen, sondern auch unkontrollierte Vermehrung und Tierleid verhindern. Zudem gibt es dort oft auch Rassetiere oder Jungtiere, die auf ein neues Zuhause hoffen. Seriöse Tierschutzorganisationen führen im Vorfeld Platzkontrollen durch, überprüfen die Gesundheit der Tiere durch tierärztliche Kontrollen und unterstützen Dich vor, während und nach der Adoption. 

Wenn Du abgemagerte oder verwahrloste Katzen siehst, melde das bitte umgehend bei seriösen Tierschutzorganisationen oder Tierheimen.

Weitere Artikel zu dem Thema:

„Straßenkatzen in München sind keine Streuner aus freiem Willen – sie sind das Ergebnis menschlicher Verantwortungslosigkeit. Jeder kastrierte und gerettete Vierbeiner ist ein Schritt hin zu mehr Tierschutz in unserer Stadt.“

Sophie von Boeckmann, 1. Vorsitzende Tierhilfe Fünfseenland e.v.