Die meisten der 42 Katzen sind auf verschiedenen Pflegeplätzen untergekommen, die uns in dieser wirklichen Notlage spontan Ihre Hilfe angeboten haben. Einige Katzen wurden auch von anderen Vereinen übernommen. Vielen Dank an dieser Stelle an den Bund der Katzenfreunde, das Tierheim Plattling, Katzen helfen Katzen und eine Katzenhilfe in Baden-Württemberg. Ein paar wenige Tiere hatten das große Glück, direkt ein endgültiges Zuhause zu finden. Doch die meisten Katzen sind noch auf der Suche nach einem liebevollen Für-Immmer-Zuhause. Fast alle Katzen waren zunächst einmal extrem ängstlich, verstört und zum Teil regelrecht traumatisiert. Doch Dank der Fürsorge ihrer Pflegestellen haben sich die meisten gut stabilisiert, sie tauen allmählich auf, lassen sich schon mal vorsichtig streicheln und spielen miteinander. Bis auf unsere Sorgenkinder sind alle inzwischen kastriert, geimpft und gechipt. Durch die enge Inzucht sind auch drei Katzen darunter, die an Ataxie leiden. Mehrere Kater waren Kryptorchiden, so daß die Kastration um ein vielfaches aufwendiger (und leider auch entsprechend teurer) war. Ein Teil der Kätzinnen war - wie zu erwarten war - bereits wieder trächtig. Glücklicherweise war die Trächtigkeit bei allen noch ganz im Anfangsstadium, so daß die Mädels gerade noch rechtzeitig kastriert werden konnten. Die zwei ca. 7 Monate alten Sorgenkinder "Feline" und "Bambi", deren Zustand mehr als besorgniserregend war ("Feline" wog bei der Übernahme gerade einmal 1,05 kg), haben es auch geschafft und sich inzwischen zu zwei fröhlichen Teenagern entwickelt. Ein anderes, ca. 7 Monate altes Kätzchen ist gelähmt, weil es ein paar Monate zuvor einen Unfall innerhalb der Wohnung erlitten hatte und leider nicht tierärztlich versorgt wurde. Mit sehr viel Pflege und Physiotherapie kämpft sich die kleine "Lumi" gerade zurück ins Leben. Wir werden über "Lumi" auch noch einmal gesondert berichten. Unser Einsatz hätte keinen Tag später stattfinden dürfen. Wir wollen uns gar nicht ausdenken, wie die Situation in ein paar Wochen ausgesehen hätte.
Nun können wir auch so langsam anfangen, gute Plätze für die vielen Samtpfoten zu suchen. Zum Großteil sind sie eben noch sehr schüchtern und zurückhaltend, wobei das aufgrund ihrer Vorgeschichte und den Erlebnissen der letzten Wochen ja auch nicht wirklich verwunderlich ist. Einige Tiere haben aber auch schon große Fortschritte gemacht und werden Tag für Tag ein kleines Stückchen mutiger. Grundsätzlich sind alle Katzen sehr sozial und verträglich miteinander, so daß sie alle gut als Zweitkatzen vermittelt werden könnten. Es würde ihnen sicher auch sehr gut tun, wenn sie im neuen Zuhause nette und verträgliche Katzengesellschaft bekämen, an der sie sich orientieren können und die ihnen dabei hilft zu lernen, daß eine streichelnde Menschenhand im Grunde ganz schön sein kann. In Kürze werden wir die Katzen nach und nach auf unserer Homepage vorstellen und freuen uns schon jetzt auf Anfragen von netten Tierfreunden, die ihnen ein liebevolles Zuhause bieten möchten. Wir wünschen uns verständnisvolle Katzenfreunde, die im Idealfall zunächst einmal keine große Erwartungshaltung an die Tiere haben sollten und ihnen all die Zeit und Ruhe gönnen, die sie brauchen werden um sich im neuen Zuhause einzugewöhnen. Alle Katzen werden als reine Wohnungskatzen vermittelt, im Idealfall mit einem gut abgesicherten, katzengerechten Balkon oder entsprechend abgesicherten Fenstern.
Natürlich möchten wir es nicht versäumen, uns auch noch einmal bei allen, die uns tatkräftig oder mit einer Spende unterstützt haben und dadurch die ganze Rettungsaktion überhaupt erst möglich gemacht haben, herzlichst zu bedanken. Ohne die großartige Unterstützung so vieler Tierfreunde hätten wir das niemals schaffen können. DANKE!!!!!!
Vergangenen Mittwoch (12. Oktober 2022) konnten wir 42 Katzen aus einem sog. "Animal Hoarding" Haushalt in Sicherheit bringen.
Eine Woche zuvor erhielten wir den Anruf einer Frau aus München mit der dringenden Bitte, ihr zu helfen. Sie müsse ihre ungefähr 20 Katzen abgeben, da ihr die Wohnung gekündigt wurde.
Auf unsere Nachfrage, wie es zu so einer großen Anzahl an Katzen kommt, erzählte sie uns, daß anfangs wohl einfach kein Geld da war, die Katzen kastrieren zu lassen und dann ist das Ganze, wie so oft, sehr schnell aus dem Ruder gelaufen.
Die Frau war sehr verzweifelt, da sie wohl schon mehrere Tierschutzorganisationen kontaktiert hatte, aber bisher nur Absagen bekommen hat. Um schon einmal einen groben Überblick zu bekommen, baten wir sie vorab, uns mitzuteilen, um wie viele Kater und wie viele Kätzinnen und in welchem Alter es sich handelt.
Beim Durchzählen ergab sich aus den ungefähr 20 Katzen dann schon mal die Anzahl von 31 Katzen und uns wurde sehr schnell klar, daß die Frau keinerlei Überblick mehr hatte. Sehr zügig vereinbarten wir mit ihr einen Vorort-Termin um uns einen Überblick über die Sachlage zu verschaffen.
Schon beim Betreten der Wohnung kam uns ein nur schwer erträglicher Ammoniakgeruch entgegen, die Wohnung war insgesamt in keinem sauberen Zustand, es gab drei Katzenklos für die angeblichen 31 Katzen, die Futternäpfe waren leer, die Katzen waren alle völlig verschreckt und teilweise in keinem guten Zustand.
Es war sofort klar, daß hier schnelle Hilfe erforderlich ist und so sagten wir spontan unsere Unterstützung zu - ohne dabei eine wirkliche Lösung parat zu haben.
Leider wissen wir, daß solchen Situationen meistens auch ein menschliches Drama zu Grunde liegt, wie auch in diesem Fall, ohne hier näher darauf eingehen zu wollen. Wir wollen nicht diejenigen sein, die mit dem Zeigefinger dastehen und hier die Schuldigen anklagen.
Uns ist bewusst, daß auch diese Menschen dringend Hilfe benötigen und - soweit uns das möglich sein wird - wollen wir auch versuchen, Hilfe für diese Menschen, die sich in einer wirklichen Notlage befinden, zu leisten. Dabei wären auch unsere Behörden gefragt, die viel zu oft nicht dort hinschauen, wo hingeschaut werden sollte.
Gleich am Tag nach unserem Besuchs kontaktierten wir das zuständige Veterinäramt, wir haben die Sachlage geschildert und um dringende Unterstützung gebeten.
Um die Zeit, bis wir Plätze für die vielen Katzen finden konnten, zu überbrücken, brachten wir der Frau unverzüglich eine große Menge Katzenfutter um sicherzustellen, daß die Tiere zumindest erst einmal mit ausreichend Futter versorgt werden können.
Da diese wirklich brisante Situation keinen zeitlichen Aufschub duldete, haben wir in weniger als einer Woche versucht, Unterbringungsmöglichkeiten für die vielen Katzen zu finden. Wir haben alle verfügbaren Pflegeplätze aktiviert und auch mehrere Vereine angesprochen und um Mithilfe gebeten.
Vergangenen Mittwoch konnten wir die Katzen holen. Mit insgesamt neun aktiven Leuten (unter anderem mit Bund der Katzenfreunde e.V., Norina Bernetti und Marius Zisselsberger) sowie zusätzlich der Amtstierärztin waren wir vor Ort um die Tiere abzuholen.
Was wir bei unserem ersten Besuch nicht alles sehen konnten, kam dann, nachdem wir ja letztendlich zum Einfangen der Katzen alle Räume betreten mussten, erschreckenderweise zu Tage: die Katzen lebten zwischen Müll, Kot und Urin. Ein Raum war insgesamt einfach nur als großes Katzenklo deklariert.
Aus den zunächst angekündigten ungefähr 20 Katzen, später dann vermutlich 31, wurden am Ende dieses Tages dann 42 Katzen, die wir in Sicherheit bringen konnten. Es dauerte bis in den späten Abend hinein, bis alle Katzen versorgt und untergebracht waren.
Die Katzen sind insgesamt völlig verschreckt und verstört, alle unkastriert, einige haben schwerwiegende gesundheitliche Probleme, viele sind unterernährt, mehrere Katzen leiden an Ataxie, ein ungefähr 5 Monate altes Kätzchen wiegt gerade mal 1,05 kg. Unseren Verdacht, daß einige der Katzen, vor allem die vielen kleinen Kätzchen, diese Haltung nicht überlebt haben, konnte uns die Frau traurigerweise auch bestätigen.
Alle 42 Katzen wurden noch am selben Tag für eine Erstuntersuchung dem Tierarzt vorgestellt, der mit seinem Team bei dieser großen Anzahl an Katzen regelrecht im Akkord arbeiten musste. Ein paar Katzen, die teilweise in einem bedrohlichen Gesundheitszustand waren, mußten stationär beim Tierarzt aufgenommen werden. Glücklicherweise haben bisher alle geretteten Katzen überlebt.
Von Seiten des Veterinäramtes wird die Frau nun aufgrund der Gegebenheiten ein Verbot der Tierhaltung bekommen. Da sie jedoch kooperativ war und ihre Tiere ja prinzipiell freiwillig abgeben wollte, kam es somit nicht zu einer Beschlagnahmung der Tiere von Amtswegen, was wiederum für uns bedeutet, daß es keinerlei finanzielle Zuschüsse von Seiten der Behörden geben wird.
Alleine die Erstuntersuchung einschließlich einer Parasitenbehandlung hat um die € 60,00 pro Tier gekostet. Alle Katzen müssen noch kastriert, geimpft und gechipt werden. Die kranken Katzen werden weiterhin beim Tierarzt behandelt. Bis auf etwas Unterstützung seitens anderer Vereine müssen wir diese Kosten, die in die Tausende gehen werden, zunächst einmal alleine bewältigen. Als kleiner Tierschutzverein ist das für uns unmöglich zu schaffen und wir brauchen nun dringend Hilfe. Für jede Spende sind wir von Herzen dankbar.
Inzwischen sind wir in jeder Hinsicht völlig am Limit und haben aufgrund dieses besonderen Notfalls absolut keine Kapazitäten mehr, Tiere aufnehmen zu können. Es werden auch weiterhin Pflegeplätze und letztendlich natürlich auch gute Endplätze für die Katzen gesucht.
Ähnliche Situationen haben wir auch von den vielen anderen Tierschutzorganisationen, die wir für die Aufnahme von Katzen um Hilfe gebeten haben, gehört. Bis auf ein paar wenige Organisationen, die einzelne Katzen übernommen haben, haben wir von allen immer wieder die gleichen Sätze gehört: "Wir sind voll!", "Es kommen jetzt noch die Herbstkätzchen und unsere Pflegeplätze sind jetzt schon alle belegt". Mehrere Vereine berichteten uns ebenfalls von ähnlichen sog. "Animal Hoarding" Fällen, aus denen sie erst kürzlich eine große Anzahl an Katzen aufnehmen mussten.
Wo soll das Ganze noch hinführen? Haben wir bald - oder gar schon jetzt - süd- und osteuropäische Verhältnisse in Deutschland? Müssen wir wirklich entscheiden, welchen Tieren wir helfen können
oder wollen, wohlwissend, daß die anderen ausgesetzt oder zurückgelassen werden oder noch schlimmeres.
Kommt es auch hierzulande soweit, daß Tierheime die Tiere, die zu alt, zu krank oder zu behindert sind und kaum mehr eine Vermittlungschance haben, einschläfern müssen um Platz für die vielen neuen Tiere zu schaffen?
Wir brauchen dringend eine politische Lösung in Form einer Kastrationspflicht für Katzen!
Bitte unterstützt uns mit eurer Spenden bei der Versorgung der vielen geretteten Katzen.
Danke - euer Team der Tierhilfe Fünfseenland e.V.
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Empfänger Tierhilfe Fünfseenland e.V.
Betreff Hilfe für Katzen aus Animal Hoarding
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Kontakt
Sophie von Boeckmann
1. Vorsitzende
Mobil: 0152 573 659 84
Festnetz: 089 307 083 50
info@tierhilfe-fuenfseenland.com
In Notfällen: Bundesweiter Tierschutznotruf
0700 / 58 58 58 10 (12 ct. / Minute)
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