Projekt Hühnerrettung

Aktiver Tierschutz & Aufklärung

Hühnerrettung in München und Umland

Schenk mir ein zweites Leben....!

Von Zeit zu Zeit dürfen wir ausgediente Legehennen an gute Lebensplätze vermitteln und ihnen damit die Chance auf ein zweites Leben geben. Zumeist handelt es sich dabei um Tiere, die ihre bisherige Nutzungsdauer in Bodenhaltung verbracht haben.

Doch was heißt das überhaupt? Was sind Legehennen und wie sieht eine Bodenhaltung eigentlich aus?

Legehennen/Legehybriden sind auf Hochleistung gezüchtete Hühner, die speziell für den Einsatz in der Geflügelproduktion im Rahmen der industriellen Landwirtschaft mit der Methode der Hybridzucht dahingehend optimiert wurden um besonders viele und große Eier zu produzieren. Die Brut findet vollautomatisch statt, die weiblichen Tiere kommen dann mit Beginn der Legereife (ca. 18 Wochen) in den Legebetrieb.

Grundsätzlich sind in einer Bodenhaltung viele Varianten möglich, von relativ kleinen Betrieben mit ein paar hundert Hennen bis zu Großbetrieben mit mehreren tausend Tieren. Von einem schön eingestreuten Stall und einem Boden zum Scharren und Picken ist eine Bodenhaltung in der Regel jedoch weit entfernt. Tatsächlich leben die Tiere in unnatürlich großen Gruppen auf engstem Raum. Bei einer reinen Bodenhaltung sind bis zu 9 Tiere pro qm zulässig. Sind Sitzstangen und Legenester in mehreren Etagen angebracht (sogenannte Volierenhaltung), dürfen es sogar bis zu 18 Hennen pro qm sein. Eine Herde darf aus bis zu 6.000 Hennen bestehen. In den meisten Bodenhaltungsbetrieben gibt es kein Tageslicht, keinen wirklichen Auslauf, keine Beschäftigungsmöglichkeiten. Es kann kein normales Sozialverhalten stattfinden und die Hennen befinden sich in einer permanenten Streßsituation.

Wenn die Legeleistung nach ca. 12 Monaten Hochleistung nachlässt und die Haltung der Hennen somit unrentabel wird, wird die komplette Herde ausgestallt bzw. ausgetauscht. Ein harmloser Begriff für das, was den Hennen im nächsten Schritt – oft nach langen Transportwegen – im Schlachthof bevorsteht um dann wiederum meistens als Tierfutter verwertet zu werden. Die Hennen sind dann etwa 16 Monate alt und oftmals körperlich und psychisch am Ende ihrer Kräfte. Mindestens 10% der Tiere überleben diese 12 Monate in Intensivhaltung erst gar nicht. 

Für ein paar wenige Hennen (von den insgesamt 45 Mio. Legehennen in Deutschland, von denen es statistisch zu jeder Henne auch einen Bruder gab) ist es das große Glück ihres Lebens, daß ihr letzter Weg nicht in den Schlachthof, sondern in ein zweites Leben führt. Erfreulicherweise gehen immer mehr Landwirte dazu über, den Tieren nach ihrer Nutzung ein Weiterleben zu ermöglichen, indem sie die Hennen direkt an Privatpersonen abgeben oder auch an Tierschutzorganisationen, die die Hennen an gute Lebensplätze vermitteln dürfen.

 

Die meisten Tiere sind zunächst einmal in einem offensichtlich schlechten und traurigen Zustand. Sie sind abgemagert, ausgezehrt, teilweise relativ unbefiedert und haben sehr oft Mangelerscheinungen. Auch wenn es jedes Mal aufs Neue wie ein kleines Wunder wirkt, so erholen sich die Tiere in der Regel relativ schnell von den enormen Strapazen ihres bisherigen Lebens und entwickeln sich oft in kurzer Zeit zu glücklichen, lebensfrohen Hühnern, die alle normalen Verhaltensweisen entdecken. 

 

Der Moment, wenn die Hennen das erste Mal in ihrem Leben endlich Gras unter den Füßen und Sonne auf ihrem spärlichen Federkleid spüren dürfen, sich den Wind um den Schnabel wehen lassen, in der Erde scharren und im Sand baden, ist jedes Mal einzigartig und es gibt kaum jemanden, dem dabei nicht das Herz aufgeht. Denn das alles haben die Tiere bisher noch nie kennengelernt.

 

Für die Hennen suchen wir ein lebenslanges, hühnergerechtes Zuhause, wo es ihnen ab jetzt nur noch gut gehen soll und wo der Tierschutzgedanke im Vordergrund stehen sollte. Daß die Hennen meistens noch eine ganze Weile wirklich viele Eier legen, sollte dabei nicht der Hauptgrund der Adoption sein und die Hennen sollten auch dann noch ein lebenslanges schönes Zuhause haben, wenn sie die Eierproduktion irgendwann einmal einstellen. Die Tiere werden ausschließlich an private liebevolle Lebensplätze vermittelt und keinesfalls an kommerzielle Haltungen.

Voraussetzung für ein neues Zuhause

Voraussetzung für das neues Zuhause ist ein trockener, sauberer, ausreichend großer Stall, der ein- und ausbruchsicher ist. Täglicher Freilauf (mindestens 10 qm pro Huhn), eine artgerechte Fütterung und frisches Trinkwasser sollten gewährleistet sein.

Ebenso setzen wir voraus, daß bei Bedarf der Besuch bei einem hühnerkundigen Tierarzt selbstverständlich sein sollte.

Die Hennen können gerne zu bereits vorhandenen Artgenossen dazu vermittelt werden; sie können natürlich gerne auch gleich gemeinsam als kleine Hühnergruppe ins neue Zuhause einziehen. Daß die Hennen nicht geschlachtet werden dürfen, versteht sich von selbst.

Damit es den geretteten Mädels im neuen Zuhause auch möglichst lange gut geht, beraten wir die Übernehmer selbstverständlich ausführlich und stehen auch gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Besonders im Winter ist die Not besonders groß und die Unterbringung der meist mehreren hundert Tiere stellt eine große Herausforderung dar. Die teilweise sehr unbefiederten Hennen können nicht direkt in die Kälte, da sie aus einer warmen Stallanlage kommen. Anfangs sollten sie daher zunächst in einem separaten, ausreichend großen Stall mit einer Wärmequelle gehalten werden.

Rettung von Hähnen

Im Zuge unserer Hühnerrettung suchen auch immer wieder einige Hähne, die leider allzu oft unüberlegt ausgebrütet wurden, ein gutes Zuhause. Wir appellieren an dieser Stelle aber eindringlich an alle Hühnerhalter, ihre Hennen nicht brüten zu lassen, auch wenn es noch so nett ist, die Küken aufwachsen zu sehen. Es ist kein Geheimnis, dass sich in der Regel mindestens 50% der Küken als Hähne entpuppen. Ebenso fordern wir auch dringend auf, auf Brutprojekte in Schulen, Kitas oder ähnlichen Einrichtungen zu verzichten. Es gibt so viele andere sinnvolle Möglichkeiten, den Kindern auf tierschutzgerechte Weise eine respektvolle Tier-Mensch-Beziehung näherzubringen. 

Augen auf beim Eierkauf

Grundsätzlich wünschen wir uns auch, dass jeder, der noch immer Eier aus Bodenhaltung kauft, seine Kaufentscheidung an dieser Stelle einmal überdenkt. Mit dem Wissen, das wir heute haben, tragen wir gleichzeitig auch eine große Verantwortung für unser Handeln. Im Zeitalter des Internets kann niemand mehr sagen „Davon habe ich nichts gewusst…“. Müssen es wirklich riesengroße Billigeier sein, für die diese ausgebeuteten kleinen Wesen mit einem kurzen, entbehrungsreichen Leben bezahlen müssen? Braucht man generell so viele Eier oder geht es nicht vielleicht mit ein bisschen weniger auch? Gibt es nicht einen regionalen Betrieb, dessen Haltungsbedingungen man persönlich kennt?

Mehr zum Thema Hennen

Infoblatt Schenk mir ein zweites Leben…!
Infoblatt Hennen Tierhilfe Fünfseenland

Kontakt

Christine Schlicht
christine.schlicht@t-online.de

Tel. 08124 / 9073966

Mob. 0174 / 9054144

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huskyanja@gmx.de

 

Mob. 01577 / 7191150

Irene Winter
irene.winter@web.de

 

Mob. 0160 / 97628449

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